The Last

The Last

THE LAST, 2009


last adj 1. letzt. 2. vorig. 3.letzt (allein übrigbleibend). 4. letzt (am wenigsten erwartet od. geeignet). 5.zuletzt. 6. zum letzten Mal. 
v/i 1. (an-, fort-) dauern. 2.-out durch- aushalten. 3.(sich) halten. 4.-out (aus) reichen. 5.jmd.reichen. 6.-out überdauern, überleben.

Dreiteilige großformatige Fotoarbeit (je DINA0)

Die dreiteilige Fotoarbeit entstand aus der Auseinandersetzung mit den hinterlassenen Fotoalben (1910-1960), und dem Versuch sich den dahinter liegenden Geschichten und zwischenmenschlichen Verbindungen anzunähern und zu verstehen.
Beim Durchblättern und schließlichen Abfotografieren gab es mehr Vertrautheit zu den Gesichtern, aber auch immer mehr offene Fragen und Zwischenräume und Lücken, wo keiner geblieben ist, der die Fragen noch beantworten könnte.
Auch hierbei geht es um die Rekonstruktion und Transformation von Situationen und Orten, dem was sichtbar ist, übrig bleibt, wie gelebtes Leben zur Geschichte wird, und was erkennbar bleibt, welchen Weg die Erinnerung geht.

 

Videoprojektion auf Scherenschnitt

 

Scherenschnitte sind mit Fäden horizontal und vertikal im Raum gehängt und gespannt. Es sind Silouetten einiger Gegenstände in Orginalgröße. Vorlage hierzu waren Fundsachen auf dem Dachboden des Hauses der Großmutter (ein Stuhl, Häkeldecken, die Uniformjacke des im 2.Weltkrieg gefallenen Großvaters).

Ein Video ist darauf projiziert: zu sehen ist die Nahaufnahme eines vom Winde bewegten Geästes und eine sich darin verfangene, blaue, tanzende Drachenschnurrolle.

Es ist die Rekonstruktion und Transformation von Dingen, Situationen und Orten, die bestimmte Ebenen der Erinnerung und Ereignisse wiedergeben und erfahrbar machen. Die Fundstücke auf dem Dachboden und die Geschichte der Großmutter und meine Frage nach der Verortung ihrer Leben (ihres als junge Frau und das des verlorenen Mannes) waren der Ausgangspunkt.
Dieses Video-/Scherenschnittenvironment war in einem eigenen Raum im Oktogon, Dresden zusehen, gegenüber hingen die drei großformatigen Fotoarbeiten (s.u.).

 

Soundinstallation

In einer Ecke des Raumes war eine Soundinstallation zu hören. Wie ein Flüstern waren dort folgende Texte zu hören (Autorin: Constanze Böckmann).

gesprochen von einer weiblichen Stimme:

Es schneit wie besessen
das Bett ist eine Tigerleiche
das Zittern des Gases und
all die lautlosen Geräusche aus der Küche
ich höre sie hier – verwinkelt im Eis
und ich bin die Küche
wische mir das Salz aus den Augen
und häufe Zucker.

gesprochen von einer männlichen Stimme:

Die Maschinen klirren
die Stille hängt über der Ebene
der Horizont hat uns umzingelt
wenn ich dir einen Raben schenken könnte
und rufen – wollte ich schon lange
wirf mir deinen Namen zu
es kracht in den Zweigen
wir sind allein hier
rieche das Metall!
Hörst du es ?